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Cartographica Helvetica


Zusammenfassung

Hans Brunner:

Die Karte der Sächsischen Schweiz von Otto von Odeleben

Cartographica Helvetica 10 (1994) 42–48

Zusammenfassung:

Die Sächsische Schweiz südöstlich von Dresden ist seit 200 Jahren ein bedeutendes Touristen- und Klettergebiet. Die äusserst kompliziert gegliederte Landschaft mit ihren zerrissenen Felsrevieren, Tafelbergen und Schluchten ist topographisch schwierig aufzunehmen. Bis in das 19. Jahrhundert gab es keine befriedigenden Karten.

Der sächsische Offizier Otto von Odeleben (1777–1833) hat von 1823 bis 1826 aus eigenem Interesse in seiner Freizeit eine topographische Aufnahme der Sächsischen Schweiz durchgeführt. Er war Schüler von Johann Georg Lehmann, der um 1800 die mathematisch begründete exakte Schraffendarstellung in der sächsischen Landesaufnahme eingeführt hatte. Die von Odeleben hergestellte Karte erschien 1830 im Massstab 1:23 500. Sie besticht durch ihre erstaunliche Genauigkeit, die Klarheit der Geländedarstellung und die Fülle der Informationen. Die später erschienenen amtlichen und privaten Karten desselben Gebietes hatten kleinere Massstäbe und erreichten die Qualität von Odelebens Karte nicht.

Neben seinen topographisch-kartographischen Arbeiten ist Odeleben besonders durch sein Buch über Napoleons Feldzug 1813 durch Sachsen bekannt geworden. Er war in den Stab Napoleons abgeordnet und hatte ein halbes Jahr lang unmittelbaren Kontakt mit dem Kaiser.


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