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Cartographica Helvetica


Zusammenfassung

Arthur Dürst:

Andreas Hefti, Topograph und Kartograph 1862–1931

Cartographica Helvetica 7 (1993) 21–32

Zusammenfassung:

Andreas Hefti war bis vor kurzem völlig unbekannt. Geboren 1862, zeigte sich bei ihm schon in jungen Jahren ein grosses zeichnerisches Talent. Viele Jahre schlug er sich kümmerlich durch, ehe er 1895 als Zeichner von Professor Fridolin Becker am Polytechnikum in Zürich angestellt wurde. Becker war eine Autorität auf dem Gebiet der Kartographie und gewann grossen Einfluss auf seinen Schüler.

Heftis Hauptarbeit aus jener Zeit sind die so genannten «Kriegsspiel-Karten» für die Offiziersgesellschaften von Zürich und Winterthur. Diese Kriegsspiele waren eine Art taktischer Übungen für Offiziere in den Wintermonaten, wobei topographische Karten als Geländeersatz dienten. Aus Gründen der Lesbarkeit vergrösserte Hefti die Blätter der «Siegfriedkarte» 1:25 000 um den Faktor 2,5 in den Massstab 1:10 000 und zeichnete dann die Situation mit Tusche. Darüber führte er in farben- und schattenplastischer Reliefmanier die Geländedarstellung aus. Es gibt auch Blätter, die photographisch vergrössert wurden und auf denen Hefti lediglich das Relief ergänzte. Dadurch konnte er Zeit und Kosten sparen.

Im Alter von 37 Jahren begann er (wiederum bei Professor Becker) zu studieren, wo er 1902 als Kulturingenieur abschloss. Dank dieses Diploms erhielt er endlich die lange ersehnte Anstellung an der Eidgenössischen Landestopographie. Hefti verstarb 1931, hoch angesehen, mitten in der Feldarbeit für die «Siegfriedkarte».

Seine «Kriegsspiel-Karten» aber waren lange vergessen und tauchten erst kürzlich aus einer Privatsammlung wieder auf. Die nun bekannten 24 Blätter des Kantons Zürich zählen heute zu den Meisterwerken der schweizerischen Reliefkartographie.


Bibliographische Anmerkung

  • Ebenfalls erschienen als: Andreas Hefti, Topograph und Kartograph 1862–1931. Murten, 1993. (Cartographica Helvetica Sonderheft 3).
  • Ebenfalls erschienen als: Andreas Heftis Reliefkarte des Kantons Zürich 1895/96. 24 Blätter im Massstab 1:10 000. In: Mitteilungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Winterthur 40 (1993) S. 69–87.

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